Schimmel in der Wohnung und die Rolle einer Infrarotheizung
Schimmel an den Wänden und in den Ecken ist ein weit verbreitetes Problem in Häusern und Wohnungen. Können Sie mit einer Infrarotheizung das Pilzwachstum verhindern?
Wer richtig lüftet und heizt, sollte mit Schimmel in seiner Wohnung oder seinem Haus kein Problem haben – heißt es. Es kann dennoch immer mal wieder vorkommen, dass sich Schimmel in Ecken und an den Wänden ausbreitet. Selbst dann, wenn Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit stets ideal waren (mehr dazu in diesem Artikel hier).
Warum kommt es zu Schimmel an den Wänden?
Die Gründe für die Schimmelbildung können neben einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und einer zu geringen Raumtemperatur verschieden sein: ein unentdeckter Rohrbruch, durchnässte Wände aufgrund einer fehlenden oder defekten Dämmung, Baufehler, Wärmebrücken, Kältebrücken, eine gestörte Wärmeverteilung in der Wohnung (zu kleiner oder zu schwacher Heizkörper).
Tatsache ist jedoch, dass zahlreiche Schimmelsporen in der Luft umherschwirren. Finden sie einen geeigneten Untergrund, der feucht, einigermaßen warm und aus ihrer Sicht nährstoffreich ist, setzen sie sich fest und breiten sich aus (Genaueres erfahren Sie in diesem Artikel hier). Das kann sowohl an Tapeten als auch auf Wandfarben der Fall sein.
Warum hilft eine konventionelle Heizung nicht gegen Schimmel?
Konventionelle Heizkörper erwärmen die Raumluft. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Die feuchte Raumluft setzt sich nach kurzer Zeit an den kalten Wänden als Kondenswasser ab. Ein optimaler Nährboden für Schimmel.
Hilft eine Infrarotheizung gegen Schimmel?
Wenn keine Baumängel vorliegen, sollten Sie die Entstehung von Schimmel anderweitig verhindern. Beispielsweise, indem Sie nicht die Luft erwärmen, sondern die Luft und auch die Wände möglichst trocken halten.
Das gelingt am besten mit Infrarotstrahlern oder einer Infrarotheizung. Diese Geräte sondern Wärmestrahlen ab. Richtig positioniert, erwärmen sie die Wände, trocknen diese aus, nehmen dem Schimmelpilz eine seiner Grundlagen. Am besten geeignet ist eine ultraflache, elektrische Wandheizung, die direkte Wärmewellen abgibt.
Die Bauteile (Wände etc.) geben dann wiederum einen Teil der Wärme in den Raum zurück. Aber auch der Feuchtigkeit, die sie aus der Luft aufgenommen haben. Deshalb sollten Sie trotz Infrarotstrahler oder -heizung weiterhin gut lüften.
Wer es etwas wärmer mag, kann zusätzlich zu der Infrarotheizung noch die konventionelle Heizung anstellen, um den Raum zu erwärmen. Die Schimmelgefahr ist dank der Infrarotheizung stark gemindert. Denn die Feuchtigkeit in der warmen Luft kann nun nicht mehr an den Wänden kondensieren. Sie sind zu warm. Der gesamte Energieverbrauch – also die Kombination von konventioneller Heizung und Infrarotstrahler – ist dabei natürlich etwas höher. Schließlich verbrauchen Sie sowohl Heizenergie als auch Strom.
Allerdings sinkt durch die Heizung auch der übrige Heizbedarf. Denn bei warmen Wänden muss der Raum nicht mehr so stark geheizt werden wie bei kalten Wänden. Wie hoch die Kosten beziehungsweise Einsparungen sind, hängt von mehreren Faktoren ab und kann daher hier nicht konkreter benannt werden. Für die Infrarotheizung (Leistung: 1.000 Watt) können Sie mit Stromkosten von bis zu 38 Cent pro Stunde rechnen. Die Anschaffungskosten liegen bei etwa 300 Euro aufwärts. Mehr dazu in dem Bericht von Stiftung Warentest.
Tipp
Wenn die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu hoch ist, können Sie auch mehrere Schüsseln Kochsalz in den Räumen aufstellen. Das soll etwas Feuchtigkeit aus der Luft ziehen. Alternativ können Sie auch zu einem Luftentfeuchter greifen.
Fazit
Eine Infrarotheizung kann gegen Schimmel helfen. Dafür muss sie direkt auf die Wände und Ecken gerichtet sein. Die Bausubstanz trocknet durch die Wärmestrahlung aus, sodass sich Schimmelpilze an der Stelle nicht mehr festsetzen und ausbreiten können.