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Pinkglanz im Grün: Die Mission, die pinken Eier der Apfelschnecken im Garten zu vernichten

Apfelschnecken: Die gefährliche, invasive Art breitet sich in Europa aus

Eine neue invasive Art breitet sich in Europa aus. Sie ist besonders gefräßig und hat keine natürlichen Feinde. So erkennen Sie einen Befall mit dem Schädling früh genug.

Die Gartensaison startet wieder – und somit auch die Gartenarbeit. Jetzt stehen Umgraben, Säen und Düngen an. Dabei kann es vorkommen, dass Sie das eine oder andere Unerwartete entdecken. Beispielsweise pinke Eier. Diese Gelege sind nicht etwa von schön anzusehenden Nützlingen. Die pinken Kugeln stammen von einer Apfelschnecken-Art (wissenschaftlicher Name: Ampullariidae) – ein für den deutschen Garten gefährliches Weichtier.

„Die invasiven Schnecken verursachen massive Schäden an vielen Pflanzenarten, die meist im Wasser oder an feuchten Standorten stehen. Das betrifft auch Grundnahrungsmittel wie Reis“, warnt Dr. Gritta Schrader vom Julius Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Aber die Schnecke kann auch andere Pflanzen befallen und alle oberirdischen Teile abfressen. Darüber hinaus beeinflusse das Weichtier die Biodiversität stark, warnen Experten.

Das ist zu tun, wenn Sie Eier der Apfelschnecke finden

Die Gelege der gefährlichen Schneckenart umfassen 15 bis 50 Eier. Sie kleben oft an Pflanzen oder an Steinen – gut geschützt vor Fressfeinden. Die Farben der Eier variieren je nach Art von Pink zu Orange oder gar Rot.

Wenn Sie bei der Gartenarbeit ein derartiges Gelege finden, sollten Sie das unverzüglich dem Pflanzenschutzdienst Ihres Bundeslandes melden. Fotografieren Sie das Gelege auch und stellen Sie diese Daten der Behörde ebenfalls zur Verfügung.

Wenn Ihnen der Pflanzenschutzdienst nichts anderes mitteilt, vernichten Sie die pinken Eier der Apfelschnecke. Erst, wenn die Eier unschädlich sind und der Nachwuchs darin getötet ist, können Sie sie im Restmüll entsorgen. Andernfalls schlüpfen die Schnecken aus den Eiern und breiten sich sodann weiter in Ihrem Garten aus.

Kritisch ist vor allem, dass die Schnecke hierzulande keine natürlichen Fressfeinde hat. Sie kann sich also bei günstigen Bedingungen rasant vermehren. Und somit noch mehr Pflanzen befallen, abfressen und Schaden anrichten.

Ausbreitung

Funde der Apfelschnecke gibt es aktuell vorwiegend in Südeuropa und auf dem Balkan – also in etwas wärmeren Regionen. Der Informationsdienst Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass sich die gefährliche, invasive Art im Zuge des Klimawandels auch hierzulande ausbreiten kann. So gab es 2017 bereits erste Funde in der Schweiz. Ein Jahr später folgten dann Meldungen aus Frankreich.

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Steckbrief

Ursprünglich stammt die Apfelschnecke aus den tropischen Gebieten von Amerika, Afrika oder Asien. Dort lebt sie vorwiegend in Süßgewässern. Insgesamt gibt es 175 Arten, die auf den entsprechenden Kontinenten verteilt sind.

Ihr Gehäuse ist cremefarben bis braun. Einige Arten haben eine dunkle Linie, die sich spiralförmig über ihr Gehäuse zieht. Ihr Körper hingegen ist weiß bis cremefarben. Die Apfelschnecke wird je nach Art zwischen drei und zehn Zentimeter groß.

Wie kommt die Apfelschnecke nach Europa?

Bei Teich- und Aquarienbesitzern ist die Apfelschnecke beliebt, da sie Algen frisst. Allerdings ist laut Pflanzengesundheitsverordnung (EU 2016/2031) in Europa das Halten, Vermehren und der Handel mit den Weichtieren verboten. Dennoch ist es durchaus schon vorgekommen, dass die Tiere auf illegalem Wege an Teich- und Aquarienbesitzer gelangten. Auf diese Weise fanden die Tiere dann ihren Weg in die Natur und somit in die europäischen Gärten.

„Besitzer von Aquarien und Teichen sollten genau hinschauen, welche Schneckenarten in und an ihren Gewässern zu finden sind. Selbst wenn eine dauerhafte Ansiedlung in Deutschland noch unwahrscheinlich ist, können jetzt im Sommer durchaus Apfelschnecken aus ausgeleerten Aquarien in Teichen und anderen Gewässern auftauchen“, warnt Schrader. Wichtig, so die Expertin, sei es zudem, beim Kauf von Wasserpflanzen wie Wassersalat (Pistia spp.) und Hornkraut (Ceratophyllum demersum) zu kontrollieren, ob an Pflanzenteilen Schneckeneier kleben.

Info: Die in Europa heimische Süßwasserschnecke (Viviparus spp.) ähnelt zwar der Apfelschnecke. Sie ist allerdings weniger schädlich.