Haushaltshandschuhe schützen beim Putzen vor dem Kontakt mit Schmutz, der zahlreiche Keime, Bakterien und Viren enthalten kann. Diese Erreger bleiben dann zwar nicht an der Haut, jedoch an dem Handschuh haften. Und können so zur echten Keimschleuder werden. Lässt sich das verhindern?
Haushaltshandschuhe schützen nicht nur vor dem Kontakt mit unangenehmen Substanzen und somit auch vor Bakterien, Viren und Pilzen. Sie bewahren die Haut an den Händen ebenfalls davor, durch den Kontakt mit den aggressiven Reinigungsmitteln auszutrocknen und somit anfällig für Risse und Verletzungen zu werden.
Hygiene und Haushaltshandschuhe
Beim Putzen sorgen Haushaltshandschuhe für die Hygiene. Aber wie sieht es mit ihrer Hygiene aus? Denn obwohl sie vor dem Kontakt mit Krankheitserregern und Pilzen bewahren, kommen sie selbst hiermit in Kontakt. Die Keime, Viren und Bakterien können sich also an der Latex- oder Gummioberfläche der Mehrweghandschuhe festsetzen. Werden diese nach dem Tragen nicht richtig entfernt, können die darauf haftenden Erreger beim nächsten Einsatz weiter verteilt werden. Besonders kritisch ist es zudem, wenn Sie sich mit Ihren Mehrweghandschuhen in Ihr Gesicht fassen.
Wie lange überleben Krankheitserreger auf trockenen Oberflächen?
Krankheitserreger überleben unter optimalen Bedingungen unterschiedlich lange auf Oberflächen:
Grippevirus: bis zu 2 Tage
Noro- und Rhinovirus: bis zu 7 Tage
Rotavirus: bis zu 8 Wochen
Streptokokken: bis zu 6 Monate
Vor allem der Aufbau der Krankheitserreger entscheidet, wie lange diese auf einer Oberfläche überleben können. Zudem sind noch nicht alle ausreichend erforscht. Besonders im Bereich Pilzsporen besteht Forschungsbedarf. In diesem Bereich ist beispielsweise bekannt, dass der Candida albicans, ein Hefepilz der Krankheiten auslösen kann, mehrere Tage oder auch Monate auf einer trockenen Oberfläche überleben kann.
Hinweis
Bei der Keimbelastung der Putzhandschuhe kommt es auch immer darauf an, für welche Arbeiten der Handschutz getragen und mit welchen Reinigern gearbeitet wird.
Keimbelastung an Haushaltshandschuhen
Doch nicht nur die äußere Oberfläche ist ein potenzieller Herd für Keime. Auch das Innere des Handschuhs bietet Bakterien, Viren und Pilzen optimale Bedingungen, sich zu vermehren. Schließlich bleiben nach der Benutzung Hautschüppchen, Schweiß und Fett im Putzutensil zurück.
Info
Beim Putzen kann es in den Handschuhen zu einer hohen Wärmeentwicklung und Schweißbildung kommen. Hierdurch können sich Stoffe von dem Material lösen, die unter Umständen zu Unverträglichkeiten oder Hautausschlägen führen können.
Die Keimbelastung im Inneren können Sie leicht minimieren, indem Sie die Handschuhe nur anziehen, wenn Ihre Hände trocken und sauber sind.
Reinigung und Pflege
Damit das Putzen mit den Mehrweghandschuhen hygienisch bleibt, sollten Sie sie nach dem Tragen reinigen, raten die Hersteller für Reinigungsprodukte Spontex und Vileda. Laut Spontex gehen Sie dabei am besten wie folgt vor: Ziehen Sie die Handschuhe an. Geben Sie etwas Spülmittel auf die Außenseite und waschen Sie alles unter fließendem Wasser ab. Orientieren Sie sich dabei am gängigen Händewaschen und vergessen Sie dabei die Finger-Zwischenräume nicht.
„Wichtig ist, dass sie zum Schluss immer mit klarem Wasser abgespült werden, damit kein Reiniger auf den Handschuhen zurückbleibt, der das Material auf Dauer beschädigen könnte“, rät Robin Dyck, Pressesprecher bei Vileda. Anschließend sollten die Putzhandschuhe zum Trocknen aufgehängt werden. Ist die Außenseite nicht mehr feucht, sollten Sie die Handschuhe auf links drehen, sodass auch die Innenseite trocknen kann. „Auf diese Weise bleiben Haushaltshandschuhe hygienisch sauber.“
Für eine wirkliche Hygiene rät Dyck allerdings, „für verschiedene Bereiche unterschiedliche Handschuhe zu verwenden, zum Beispiel ein Paar zum Spülen und ein anderes Paar zum Putzen. Bei sehr unangenehmen Verschmutzungen oder wenn viel Feingefühl erforderlich ist, sind Einmalhandschuhe zu empfehlen.“
Tipp
Gelangt beim Putzen Flüssigkeit in die Handschuhe, sollten Sie diese ausziehen, auf links drehen und warten, bis die Innenseite ausreichend getrocknet ist.
Wenn Sie mehr Hygiene wünschen, können Sie gewöhnliche Gummihandschuhe ab und zu bei 40 Grad in der Waschmaschine waschen, rät Spontex. Wichtig ist, dass Sie sie auf links drehen. Anschließend sollten Sie die Mehrweghandschuhe zum Trocknen aufhängen. Der Nachteil dieser Methode: Durch den Schleudergang, das Waschmittel und die Temperaturen kann das Material porös werden. Sobald sich Risse bilden, sollten Sie die Mehrweghandschuhe daher im Restmüll entsorgen.
Info
Nicht alle Modelle dürfen in der Maschine gereinigt werden. Produkte aus Latex beispielsweise sollten nicht auf diese Weise gewaschen werden, erklärt Dyck. Der Waschvorgang in der Maschine beschädige das Material. Auf der Verpackung der Mehrweghandschuhe finden Sie hierzu entsprechende Hinweise der Hersteller.
Pflege und Haltbarkeit
Dyck rät, die Mehrweghandschuhe zu wechseln, sobald diese stark verschmutzt sind oder Innen anfangen, unangenehm zu riechen.
Benutzen Sie Putzhandschuhe nur mit trockenen, sauberen und fettfreien Händen. Feuchtigkeit im Inneren sollte stets gut trocknen. Auch die Außenseite sollte nach dem Gebrauch der Handschuhe gut gesäubert und zum Trocknen aufgehängt werden.
Spontex rät zudem, die Mehrweghandschuhe „an einem geeigneten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, Wärme und Feuchtigkeit, aufzubewahren“.
Fazit: Hygiene und Pflege sind entscheidend für die Wirksamkeit von Haushaltshandschuhen. Durch regelmäßiges Reinigen und richtige Aufbewahrung können Sie die Haltbarkeit verlängern und die Keimbelastung minimieren. Denken Sie daran, dass verschmutzte oder stinkende Handschuhe ausgetauscht werden sollten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.