Die Sonne strahlt. Doch, oh weh! Mit dem Sonnenschein werden auch die Streifen auf der Fensterscheiben sichtbar. Mit diesen Profi-Tipps passiert das nicht mehr.
Das Wichtigste im Überblick
Regen, Blütenpollen oder Vogeldreck trüben den schönen Blick nach draußen in die Natur. Das kann nur eines bedeuten: Sie sollten mal wieder die Fenster putzen. Wirklich Spaß macht die Arbeit jedoch nur wenigen. Zum einen ist sie oft mühsam, zum anderen ist die Freude über strahlende Scheiben schnell getrübt, wenn nach kurzer Zeit hässliche Schlieren auf dem Fenster sichtbar werden. Wie schaffen es die Profis nur, dass die Fenster nach dem Putzen immer streifenfrei sauber sind und auch für mehrere Wochen bleiben? Wir verraten es Ihnen.
Was nehmen Profis zum Fensterputzen?
Professionelle Fensterputzer benutzen nur wenig Hilfsmittel zum Putzen. Meist reicht ihnen
- ein Eimer
- ein Abzieher mit Einseifer auf der Rückseite
- ein Mikrofasertuch (im Verlauf „Mikrofasertuch 1“ genannt)
- ein Lappen oder Tuch (im Verlauf „Tuch 1“ genannt)
- ein Baumwolltuch oder -tuch (im Verlauf „Tuch 2“ genannt)
- ein Fensterleder oder ein fusselfreies Tuch (im Verlauf „Tuch 3“ genannt) – alternativ ein Mikrofasertuch
Als Reinigungsmittel verwenden Profis:
- warmes Wasser (40 bis 50 Grad Celsius)
- bei starken Verschmutzungen einen Spritzer Geschirrspüler mit neutralem pH-Wert ohne Pflegestoffe. Es geht aber auch ohne.
Von Glasreiniger und anderen Zusätzen raten Profis beim Fensterputzen ab. Denn meist hinterlassen diese Mittel einen leichten Film auf dem Glas, der die Scheibe auf Dauer trüben kann. Darüber hinaus können aggressive Inhaltsstoffe – wie beispielsweise im Glasreiniger oder auch beim Hausmittel Essig – die Dichtungen des Fensters angreifen. (mehr dazu erfahren Sie hier.) Auch Brennspiritus ist eher nicht geeignet. Warum? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen sollten Sie lieber den Dreck ausreichend einweichen lassen, damit Sie ihn vollständig entfernen können.
Schritt für Schritt Fenster putzen wie ein Profi
Wenn Sie alle Utensilien und Mittel zusammen haben, geht es an die Reinigung der Scheiben. So gehen Sie vor:
- Befeuchten Sie das Mikrofasertuch 1 ausreichend mit der Reinigungsmischung beziehungsweise dem warmen Wasser und putzen Sie damit den Fensterrahmen.
- Tauchen Sie Tuch 1 in das Wasser, bis es vollgesaugt ist. Wringen Sie es dann etwas aus und wischen Sie damit einmal die komplette Scheibe ab. Mit dem Tuch 1 wird der Großteil des Schmutzes entfernt.
- Entfernen Sie mit dem Abzieher die Feuchtigkeit von der Scheibe. Fangen Sie in der oberen, rechten Ecke an und ziehen Sie den Abzieher im richtigen Winkel bis zu oberen linken Ecke. Wenn die Lippe auf dem Untergrund nicht „stottert“ und keine Rückstände nach dem Abziehen sichtbar sind, ist der Winkel korrekt. Mit einem Küchenpapier säubern Sie dann die Gummilippe, bevor Sie den Abzieher direkt unter der abgezogenen Fläche auf der rechten Seite wieder ansetzen und ihn bis zum linken Rand des Fensterrahmens ziehen. Nun wieder die Lippe gut mit einem trockenen, sauberen Küchenpapier reinigen und den Abzieher erneut am rechten Rand ansetzen. Immer eine Zeile tiefer, bis Sie das Fenster vollständig abgezogen haben.
- Mit Tuch 2 trocknen Sie die Ecken des Fensterrahmens, die Sie mit dem Abzieher nicht erreicht haben.
- Zum Schluss können Sie mit Tuch 3 – idealerweise ein Fensterleder – über die Scheibe polieren.
Die Geheimwaffe der Profis
Damit Fenster streifenfrei sauber werden, benutzen Fensterputzer einen Abzieher mit einer sehr guten Gummilippe. Denn diese ist der ausschlaggebende Grund dafür, ob die Fenster streifenfrei und schlierenfrei sauber werden oder nicht. Sollten aufgrund von falscher Handhabung doch einmal Schlieren entstehen, sollten diese mit einem trockenen Mikrofasertuch oder Federleder schnell wegpoliert werden.
Fenster putzen bei Sonne?
Das ideale Wetter ist ein leicht bewölkter oder leicht sonniger Himmel. Wenn die Sonne zu intensiv scheint, heizt sich die Glasscheibe schnell auf und das Reinigungsmittel verdunstet. Zieht Regen auf, war die Putzarbeit quasi umsonst.
Ist es zu warm, verdunstet das Reinigungswasser ebenfalls zu schnell. Es entstehen Streifen. Kleiner Profi-Tipp: Putzen Sie morgens oder vormittags die Fenster. Dann sind die Temperaturen noch relativ niedrig.
Fenster putzen im Winter?
Sinkt die Temperatur unter vier Grad Celsius, kann das Putzergebnis ebenfalls unbefriedigender ausfallen. Ein kleiner Trick kann hier helfen: Verwenden Sie 50 Grad warmes Putzwasser und reinigen Sie Fenster nachmittags, wenn die Scheiben von der Sonne leicht erwärmt sind.
Diese Dinge sind beim Fensterputzen tabu
Fensterputzer raten dringend davon ab, Topfschwämme oder ähnlich grobe Lappen zum Reinigen des Glases zu verwenden. Sie können Mikrokratzer auf dem Glas hinterlassen, das dann auf die Dauer gräulich oder milchig wirkt.
Weiterhin sind aggressive Reinigungsmittel, Säuren oder alkoholhaltige Mittel nicht gut – beispielsweise Salmiak, Reinigungsalkohol, Essig, Zitronensäure oder Glasreiniger. Sie greifen den Fensterrahmen, die Dichtungen oder im schlimmsten Fall die Beschichtung der Fensterscheibe an. Brennspiritus kann die Scheibe „erblinden“ lassen – er ist somit ebenfalls ungeeignet. Extra-Tipp: Auch stark schäumende Reiniger sind eher schlecht, da der Schaum unschöne Spuren auf der Scheibe hinterlässt. Geben Sie daher immer erst das Wasser und dann das Geschirrspülmittel in den Eimer.