TikTok stellt alle anderen Apps in den Schatten: So wurde die App häufiger als WhatsApp, Instagram oder Facebook runtergeladen – und auch in Deutschland sind die Kinder wie Jugendlichen begeistert. Aber was ist das Geheimnis von TikTok?
Was ist TikTok?
Vormals Musically bzw. Musical.ly, heute TikTok. Folgt man der JIM-Studie aus dem Vorjahr, so haben 40 von 100 Mädchen und 26 von 100 Jungs, die zwischen 12 und 19 Jahre alt waren, die App mehrmals pro Woche verwendet. Mit TikTok kann man kurze Videoclips, maximale Dauer: 60 Sekunden, selbst aufnehmen und zudem noch den Lieblingssong hinterlegen. Waren es zu Beginn mehr Playback-Clips zu den neuesten Chart-Hits, so sind es heute Sport-Videos oder auch sogenannte Do-it-yourself-Videos wie auch Beauty-Anleitungen.
Es sind die humorvollen sowie spontanen Selbstdarstellungen, die besonders viel Spaß machen. Und es ist möglich, Stars nachzahmen, kreativ im Bereich der Bearbeitung sein zu können und man kann auch mit der einen oder anderen Interaktion von Seiten der Community wahrgenommen werden und sich dann über positives Feedback freuen. All das sind die Gründe, die TikTok erfolgreich gemacht haben bzw. verantwortlich, dass TikTok noch immer erfolgreich ist. Wer nun plant, in TikTok investieren zu wollen, wird aber enttäuscht werden. Noch gibt es keine Aktien.
Jugendliche sind begeistert
Es sind die vielen unterschiedlichen Features, die zu kreativen Beiträgen anregen. Hat man dann mit dem Video einen Erfolg, also wird es kopiert oder zitiert, so freuen sich die Ersteller. Zudem gibt es die Möglichkeit, in sein Video ein anderes Video einbinden zu können. Beim Duett kann man dann über den Split-Screen die andere Aufnahme abspielen.
Im Internet finden sich zudem unzählige Tipps, wie man einen erfolgreichen TikTok-Account generiert. So rät man, unzählige Videos zu produzieren, die man dann ständig posten soll. Es geht um neue Ideen, außergewöhnliche Szenen und auch um sogenannte Challenges, also Wettkämpfe, an denen man teilnehmen kann. Man verbindet die Challenges mit Hashtags und versucht so, mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
TikTok mag durchaus eine interessante neue Möglichkeit in der Social Media-Welt sein. Aber es gibt nicht nur Fans – es mag auch die eine oder andere kritische Stimme geben.
Warum TikTok nicht ungefährlich ist
Das Mindestalter wird von TikTok mit 13 Jahren vorgeschrieben. Jugendliche, die jünger als 18 Jahre sind, müssen, so die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Einverständniserklärung der Eltern bzw. eines Erziehungsberechtigten einholen. Jedoch gibt es keine Prüfung des Alters – am Ende hilft es, das Geburtsjahr zu korrigieren, schon kann man TikTok nutzen. Das heißt, viele Nutzer sind deutlich jünger als 18 bzw. sogar deutlich jünger als 13.
Problematisch ist die Tatsache, dass es viele Jugendliche gibt, die eindeutig zu viel von sich preisgeben. Dabei geht es vor allem um private Kontaktdaten, die dann im Chat veröffentlicht werden oder auch um Messenger-IDs, damit man mehr Freunde bzw. Fans findet, die einem unterstützen.
Und es geht auch darum, dass sich viele Jugendliche auch sehr aufreizend zu bestimmten Songs bewegen bzw. hier ganz klar die Gefahr des Missbrauchs besteht – das heißt, das sogenannte Cybergrooming darf keinesfalls außer Acht gelassen werden. Auch wenn TikTok versucht, hier regelmäßig die Videos zu entfernen, die ganz klar zeigen, dass der Nutzer noch keine 13 Jahre alt und bestimmte Hashtags gesperrt werden, die sodann Pädosexuelle nutzen, gibt es dennoch das Risiko, dass man über TikTok belästigt wird.
Registrierung dauert keine fünf Minuten
TikTok kann über den Apple App Store (iOS) oder über den Google Play Store (Android) runtergeladen werden. Im Zuge der Registrierung wird TikTok nach wenigen Daten fragen – so geht es um die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer und um die Angabe des Geburtsdatums. TikTok verzichtet – wie bereits erwähnt – auf die Altersüberprüfung. Das heißt, auch wenn TikTok erst ab dem 13. Lebensjahr genutzt werden darf, kann man den Dienst auch früher in Anspruch nehmen, da man das Geburtsdatum manipulieren kann.
Möchte der Nachwuchs TikTok nutzen, so sollte man sich mit den Gefahren befassen und das Kind über die Schattenseiten der App aufklären.
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