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Ei aus dem Supermarkt vs. Eigenhaltung: Welche Option ist preiswerter?

Die Inflation treibt die Preise in die Höhe. Auch die von Eiern. Lohnt es sich also, selbst Hühner zu halten, um Geld zu sparen?

Um die Frage zu beantworten, ob ein Ei aus Eigenhaltung (als Hobby) günstiger als das aus dem Supermarkt ist, müssen verschiedene Faktoren beachtet werden.

Hühner als Hobby: So teuer ist ein Ei aus Eigenhaltung

Huhn: Die Tiere sind bei vielen beliebt. (Quelle: Shootingstar22/getty-images-bilder)

Achtung: Hühner sollten nie alleine gehalten werden, denn sie sind Herdentiere. Eine Hühner-Gruppe besteht mindestens aus vier bis fünf Hennen. Ein Hahn ist nicht nötig.

Kostenübersicht für die Hühnerhaltung als Hobby pro Tag:

  • Je nach Rasse legen Hühner etwa zweieinhalb bis drei Jahre lang regelmäßig Eier. Allerdings gibt es im Winter eine Legepause. Es kann also davon ausgegangen werden, dass es zwischen April und Oktober täglich ein Ei gibt. Hochgerechnet macht das knapp 180 Eier im Jahr, also knapp 500 Eier in den drei Jahren – also rein rechnerisch 0,46 Eier am Tag.
    Mit eingerechnet sind Tage, an denen das Huhn unter Umständen krank ist oder keine Eier legen kann. Ist es das Jahr über außerdem eher oder länger warm, vergrößert sich die Zeitspanne, in der ein Huhn Eier legt.
  • Für die Hühnerhaltung wird benötigt: Stall, Zäune, Futter- und Getränketrog. Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür auf 800 bis 2.000 Euro. Hinzu kommt der Kaufpreis für ein Huhn. Dieser liegt – je nach Rasse – bei 10 Euro pro Tier. Wird davon ausgegangen, dass das Huhn aus Eigenhaltung drei Jahre lang Eier legt, liegen die Anschaffungskosten durchschnittlich bei 1,30 Euro pro Huhn pro Tag – angenommen, das Huhn wird alleine gehalten. Bei fünf Hühnern verringert sich der Anschaffungspreis auf 0,26 Euro pro Huhn pro Tag. Werden Hühner, sobald sie keine Eier mehr legen, weggegeben und gegen „aktive“ getauscht, reduziert sich der Preis pro Huhn, da der Stall und das Zubehör bereits vorhanden sind.
  • Neben speziellem Hühnerfutter können die Tiere auch mit Gemüseresten wie Kohlrabiblättern, Salat und Co. versorgt werden. Diese sind meist kostenlos im Supermarkt erhältlich. Somit belaufen sich die Futterkosten auf knapp 1,50 Euro pro Huhn im Monat – also etwa fünf Cent am Tag.
  • Der Stall muss regelmäßig gereinigt und mit frischem Einstreu und Stroh gefüllt werden. Das macht noch einmal etwa 6 Euro im Monat. Je nach Stallgröße und Anzahl der Hennen entsprechend mehr oder weniger. (Knapp 20 Cent im Monat, 0,7 Cent/Huhn/Tag)
  • Wer Hühner hält, muss in die Tierseuchenkasse einzahlen. Die Gebühr liegt je nach Rasse und Bundesland bei etwa 4 Cent/Huhn/Jahr – der Mindestbeitrag liegt zwischen 9 und 13 Euro pro Tierbestand. Also knapp 0,5 Cent/Huhn/Tag bei fünf Hühnern.
  • Die Tierarztkosten sollten ebenfalls bedacht werden. Diese werden bei der Rechnung pauschal mit einem Cent pro Huhn pro Tag veranschlagt.
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Somit kostet ein Huhn am Tag etwa 33 Cent. Rein rechnerisch legt es über das Jahr verteilt knapp jeden zweiten Tag ein Ei. Somit würde ein Ei aus Eigenhaltung mindestens 70 Cent kosten. Nicht mit einberechnet ist die Zeit, die die Pflege der Hühner kostet.

Klar ist, je mehr Hühner Sie halten und je länger Sie die Hobby-Huhnzucht betreiben, desto geringer werden die Kosten pro Ei.

Das kosten Bio-Eier aus dem Supermarkt und vom Bauern

Bio-Eier von Hühnern aus Freilandhaltung können pro Stück bis zu 36 Cent kosten. Für Eier direkt vom Bauern werden in etwa 40 Cent pro Stück fällig.

Rentieren sich Hühner?

Im direkten Vergleich sind Eier aus der Hobby-Hühnerzucht in den ersten Jahren wesentlich teurer als die Produkte aus dem Supermarkt oder direkt vom Bauern. Wer aber genau wissen will, was die Hühner gefressen haben, und somit, was im Ei ist, sollte auf die Hobby-Hühnerzucht setzen oder nur auf Eier vom Landwirt seines Vertrauens setzen. Und: Aus Tierschutzgründen sind Eier aus der eigenen Hühnerzucht höchstwahrscheinlich wesentlich besser, als aus dem Super- oder Biomarkt.