Nachrichten | News und informative Beiträge

Stiftung Warentest: Mähroboter enttäuschen im Test – Alle Modelle weisen Mängel auf

Wer einen Rasen hat, muss ihn im Frühling und Sommer mehrmals in der Woche mähen. Das kann je nach Fläche sehr mühsam sein – muss es aber nicht: Mähroboter nehmen Hobbygärtnern die Arbeit ab. Die Stiftung Warentest hat für die Ausgabe 04/2022 acht neue Rasenroboter untersucht. Wir stellen die Ergebnisse vor.

Das Wichtigste im Überblick


Mähroboter können sehr hilfreich für einen gepflegten Garten sein – und eine echte Erleichterung. Sie sollen zuverlässig und genau den Rasen kürzen. Dafür verlegt man um die zu mähende Rasenfläche sowie um Hindernisse wie Bäume ein Begrenzungskabel. Innerhalb dieses Begrenzungsdrahts mäht der Roboter dann den Rasen auf die gewählte Schnitthöhe. Damit erspart er Ihnen viel Arbeit und mäht wie von allein. Stiftung Warentest hat für die Mähroboter bei Stiftung Warentest: so wurde getestet

Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2020 bereits 19 Mähroboter getestet. Für die „test“-Ausgabe 04/2022 kamen acht neue Testgeräte dazu, darunter Modelle von Husqvarna, Bosch, Stihl und Gardena. Die acht Mähroboter wurden hinsichtlich der Testpunkte Mähen und Mähdauer (55 Prozent), Handhabung (35 Prozent) und Sicherheit (10 Prozent) untersucht. Zudem schauten sich die Prüfer das Datensendeverhalten der Apps an. Letzteres hatte aber keinen Einfluss auf die Gesamtwertung, da nicht alle Roboter mit Apps arbeiten.

Die acht Mähroboter arbeiteten auf einer Fläche von 200 Quadratmetern mit simulierten Hindernissen, unterschiedlich langem Rasen, Unebenheiten und einer maximal 35-prozentigen Steigung. Getestet wurde für mindestens drei Wochen, an fünf verschiedenen Tagen mit jeweils acht Stunden Mähzeit pro Tag. Wenn die Prüfung nach diesen 40 Stunden pro Woche nicht vollständig durchgeführt werden konnte, wurde so lange weiter getestet, bis die Fläche zu 99 Prozent gemäht war.

Alle Mähroboter im Test der Stiftung Warentest sind laut Hersteller für Rasenflächen von 450 bis 800 Quadratmetern geeignet und mähen mit Lithium-Akku und Begrenzungskabel.

Was muss hinsichtlich der Sicherheit von Mährobotern beachtet werden?

Bei der Verwendung von Rasenrobotern ist Vorsicht geboten, wie die Stiftung Warentest feststellt. Alle acht neu getesteten Mähroboter weisen Sicherheitsmängel auf, die zu Abwertungen führten. Zur Überprüfung verwendeten die Prüfer unter anderem Nachbauten von Erwachsenen- und Kinderfüßen sowie einen am Boden liegenden hölzernen Kinderarm. Das Ergebnis: Keines der Geräte kann die Sicherheit von kleinen Kindern garantieren, weshalb kein Gerät mehr als ein „Befriedigend“ erhält. Keinesfalls sollten also Kinder oder Haustiere während des Mähens auf die Rasenfläche gelassen werden.

Mähroboter bei der Stiftung Warentest: Die Ergebnisse

Betrachtet man jedoch Mähleistung, Handhabung und Ausstattung, zeichnet sich bei einigen Rasenrobotern ein differenzierteres Bild ab. Wenn man Mähroboter beispielsweise zu Zeiten verwendet, zu denen Kinder nicht im Garten sind, etwa frühmorgens oder spätabends, können einige Produkte im Vergleich gute Ergebnisse aufweisen, ohne eine Gefahr darzustellen.

Testsieger ist der untersuchte Automower-Mähroboter von Husqvarna mit dem „test“-Qualitätsurteil „befriedigend (2,6)“ und guten Teilnoten für das Mähen und die Handhabung. Die Bestnote „gut (1,9)“ für das Testkriterium Mähen erhielt jedoch der Mäht am besten: Mähroboter Worx Landroid M700 Plus

Testergebnis: Der Mähroboter Landroid M700 Plus von Worx erhielt ein „befriedigendes (3,5)“ Gesamturteil und konnte sich über „gute“ Teilnoten für die Kriterien Handhabung und Mähen freuen. Vor allem für die Mähleistung, Mähdauer und die Haltbarkeit während des Tests gab es Pluspunkte.

Produktdetails: Der beliebte Roboter der Marke Worx ist für Gärten mit einer Rasenfläche bis 700 Quadratmetern geeignet und begeistert für mehr Bedienkomfort mit Bluetooth und WLAN. Die versetzten Messer des Geräts können praktischerweise so nah wie möglich an der Rasenkante mähen. Zudem heben sich alle Messer bei Unebenheiten automatisch an, sodass sie effektiv geschützt werden.

Besonders leise: Mähroboter Gardena Sileno Minimo

Testergebnis: Der Gardena-Mähroboter landete mit dem „test“-Qualitätsurteil „befriedigend (2,8)“ auf Platz drei im Test. Die Stiftung Warentest lobte den Mähroboter dafür, dass er so leise im Betrieb ist und nur selten gereinigt werden muss. Das Einstellen der Schnitthöhe sei jedoch umständlich.

Produktdetails: Der Rasenmähroboter von Gardena verbindet laut Hersteller hohe Leistung und Präzision mit komfortablem Mähen. Der Roboter kann über Bluetooth aus einer Entfernung bis zehn Metern bedient werden, ist mit 57 Dezibel besonders leise und fährt nach dem Mähen automatisch zurück zur Ladestation. Dank der sogenannten CorridorCut-Funktion fährt der Mäher auch um Ecken und durch enge Passagen mit einer Breite von nur 60 Zentimetern.

„Gute“ Handhabung: Mähroboter Bosch Home & Garden Indego S+ 500

Testergebnis: Der „ausreichende (3,9)“ Mähroboter von Bosch wurde in erster Linie für die gute Programmierung per App gelobt. Pluspunkte gab es auch für die Haltbarkeit während des Tests und für den Unterpunkt Geräusch. Die Tester kritisierten jedoch, dass das Mähwerk bei feuchtem Rasen bis zur Blockade verschmutzt. Unter anderem muss der Rasenmähroboter gerade deshalb oft gereinigt werden.

Produktdetails: Der Bosch-Mähroboter Indego S+ 500 punktet unter anderem mit der sogenannten LogiCut-Technologie, die den Rasen kartiert und das Mähen in effizienten, parallelen Bahnen ermöglicht. So soll der Rasen laut Hersteller schneller fertig sein. Jeder Mähvorgang beginnt zudem mit dem Rand, sodass saubere Rasenkanten entstehen. Dank Amazons Alexa oder Googles Assistant ist eine Sprachsteuerung des Roboters sowie eine Verbindung mit anderen Smart-Geräten im Haushalt möglich.

Testsieger von 2020: Bosch Indego S+ 400

Testergebnis: Der Mähroboter der Marke Bosch überzeugte die Prüfer im letzten Test mit dem schönsten Rasenbild. In der Kategorie Mähen erhielt er daher auch die bisher beste vergebene Note „gut (1,7)“. Die Stiftung Warentest lobte außerdem die leichte Handhabung. Kritisiert wurde dagegen das Datensendeverhalten der App, über die man den Rasenmähroboter steuert. Die Gesamtwertung des Testsiegers von 2020 war ein „Befriedigend (2,9)“.

Produktdetails: Der Roboter der Marke Bosch wird für eine Rasenfläche bis zu 400 Quadratmetern empfohlen. Dabei mäht das Gerät auch randnah, sodass saubere Rasenkanten ent…

Fazit

Aufgrund von Mängeln in puncto Sicherheit schnitt kein Mähroboter besser als mit dem Qualitätsurteil „Befriedigend“ ab. Dennoch gibt es Modelle, die in anderen Kriterien glänzen können. Wenn diese Geräte gerade zu Zeiten mähen, zu denen zum Beispiel keine Kinder im Garten spielen, sind die Roboter lohnenswert. Unsere Empfehlung ist der Worx Landroid Plus, der im Test die Bestnote in der wichtigsten Kategorie Mähen erhielt. Wenn Sie besonders viel Wert auf ein leises Gerät legen, ist das drittplatzierte Modell von Gardena eine gute Wahl.

Wichtige Fragen zu Mährobotern

Wie funktioniert ein Mähroboter?

Für die Nutzung von Rasenmährobotern sind immer Begrenzungskabel notwendig. Diese markieren die Außenränder der Fläche, die gemäht wird. Innerhalb des Gartens muss jeder Bereich, der nicht gemäht werden soll, mit einem Begrenzungsdraht abgesteckt werden. Das gilt beispielsweise für Hindernisse wie Bäume oder Teiche. Das Begrenzungskabel wird flach in der Grasnarbe verlegt. Je mehr abgegrenzte Flächen es gibt, desto länger dauert das Mähen, da sich der Roboter um jedes Hindernis herumtasten muss. Bei komplizierten Grundrissen kann es hilfreich sein, einen Fachmann zurate zu ziehen. Die Stiftung Warentest empfiehlt, den Mähroboter im Zweifel lieber zu groß als zu klein zu kaufen.

Wie pflegt man einen Mähroboter?

Nach jedem Mähen sollten Rasenroboter von Gras und Schmutz befreit werden, vor allem an feuchten Tagen. Eine Bürste genügt zum Reinigen in der Regel aus. Die meisten Hersteller empfehlen darüber hinaus eine Wartung beim Fachmann einmal im Jahr. Dieser baut das Gehäuse ab und reinigt es und überprüft Akku, Antrieb und Messer. So eine Wartung kostet etwa 100 Euro.

Wie oft sollte man seinen Rasen mähen?

Laut Stiftung Warentest wächst Gras bei warmem und feuchtem Wetter bis zu vier Millimeter am Tag. Zu diesen Zeiten empfiehlt es sich, mehrmals wöchentlich den Rasen zu mähen, denn dann sind die abgeschnittenen Halmspitzen kurz und mulchen sich zwischen das Gras. Ist es kälter oder trockener, reicht es, den Mähroboter ein- bis zweimal in der Woche einzusetzen.

Stiftung Warentest: Mähroboter enttäuschen im Test – Alle Modelle weisen Mängel auf