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Der Graben in der Linken: Wagenknechts Austritt und die Folgen

In der Linke im Bundestag wurde eine neue Doppelspitze gewählt, bestehend aus Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, trotz des Austritts von Sahra Wagenknecht. Dies stellt eine Niederlage für den Parteivorstand und die „Bewegungslinken“ dar. Es gab zwei knappe Kampfabstimmungen für die Positionen, bei denen sich Reichinnek und Pellmann gegen die Migrationspolitikerin Clara Bünger durchsetzten. Die Linke steckt in einer historischen Krise, da Wagenknecht und neun ihrer Weggefährten die Partei verlassen und das Bündnis Sahra Wagenknecht gegründet haben. Neue Gesichter sind entscheidend für die Europawahl und die Ost-Landtagswahlen, da die Partei in Umfragen nur bei drei Prozent steht. Trotz der Wahl der neuen Doppelspitze bleibt die Linke zweigeteilt, was die Zukunft der Partei in Frage stellt.

Die neue Doppelspitze der Linken im Bundestag

Die Linke im Bundestag hat mit Heidi Reichinnek und Sören Pellmann eine neue Doppelspitze. Eine Niederlage für den Parteivorstand und die „Bewegungslinken“. Manche sorgen sich nun, „Kapelle auf der Titanic“ zu werden.

Ein knappes Ergebnis und anhaltende Konflikte

Mit einem denkbar knappen Ergebnis wählte die Linke-Gruppe im Bundestag mit Heidi Reichinnek und Sören Pellmann am Montagabend zwei neue Vorsitzende – und das in zwei Kampfabstimmungen. Beide setzten sich mit denkbar knappem Vorsprung gegen die Migrationspolitikerin Clara Bünger durch. Der Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar zog seine Kandidatur kurzfristig zurück. Damit haben zwei Abgeordnete, die dem scheidenden Fraktionschef Dietmar Bartsch nahestehen, gegen das sogenannte Bewegungslinke-Lager um die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan gewonnen, das sich als Erneuerungsströmung innerhalb der Partei versteht.

Die Konflikte innerhalb der Linken im Bundestag sind also noch lange nicht beigelegt. Trotz des neuen Führungsteams bleibt die Partei gespalten, sowohl ideologisch als auch strategisch.

Neue Gesichter für die Europawahl und die Ost-Landtagswahlen

Mit der Wahl der neuen Doppelspitze sollten auch neue Gesichter für die kommenden Wahlen gefunden werden. Die Europawahl im Juni sowie die Ost-Landtagswahlen im Herbst werden existenziell wichtig für die Linke. Die Partei steht in Umfragen bundesweit bei drei Prozent. Der Generationswechsel ist längst überfällig, und im Wahljahr will man mit neuen Köpfen auftreten.

Heidi Reichinnek erreicht in den sozialen Medien ein großes Publikum – ihre Kurzvideos auf TikTok sehen teils über 3 Millionen User.

Ein gespaltenes Bild

Auch nach dem Austritt von Sahra Wagenknecht ist die Linke-Gruppe im Bundestag offenkundig zweigeteilt. Zwei Flügel bleiben, sie stehen sich mit 15 zu 13 Anhängern gegenüber – Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau fehlte am Montag. Hinter den Kulissen wird die Abneigung bei manch einem Abgeordneten auch immer wieder deutlich.

Reichinnek ist der einzige Politik-Star auf TikTok, der nicht von der AfD kommt. Ihre Kurzvideos sehen teils über 3 Millionen User, in der Fraktion kümmerte sich die 35-Jährige um Frauen- oder Jugendpolitik.

Ausblick

Die Wahl der neuen Doppelspitze hat die tiefen Gräben innerhalb der Linken im Bundestag nicht überbrückt. Die Partei steckt in einer historischen Krise, und der Machtkampf scheint weiterzugehen. Ob die neue Führung dazu in der Lage ist, den Zusammenhalt innerhalb der Partei zu stärken und die Linke als starke Opposition zu positionieren, bleibt abzuwarten.

Fazit: Auch nach Wagenknechts Austritt geht der Machtkampf in der Linken im Bundestag weiter. Mit der Wahl der neuen Doppelspitze ist keine Einigkeit in Sicht. Die Partei steckt in einer historischen Krise und die kommenden Wahlen werden zeigen, ob es der Linken gelingt, sich als starke Opposition zu positionieren. (Quelle)

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