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Herbstzeitlose: Die tödlichen Gefahren ihrer giftigen Inhaltsstoffe

Die Herbstzeitlose ist eine hübsche, krokusähnliche Zwiebelblume, die sehr giftig ist. Kleine Mengen des Alkaloids Colchicin können eine tödliche Wirkung haben. Häufig werden die Blätter der Giftpflanze mit Bärlauch verwechselt, was immer wieder zu Vergiftungen mit tödlichem Ausgang führt.

Das Wichtigste im Überblick


Die Griechen nannten die giftige Herbstzeitlose „Ephemoren“, was übersetzt so viel wie „Die an einem Tag Tötende“ bedeutet. So hübsch die Zwiebelblume anzuschauen ist, Berührungen mit ihr sollten Sie vermeiden. Falls dies unumgänglich ist, zum Beispiel beim Ein- und Umpflanzen im Garten, achten Sie darauf, dass Ihre Handschuhe und Hände nach dem Anfassen nicht mit den Schleimhäuten des Mundes in Kontakt kommen.

Wirkung der giftigen Zwiebelblume

Der Hauptgiftstoff der Herbstzeitlosen ist das Alkaloid Colchicin, das nach Angaben des Fachbereichs Pharmazie der Uni Mainz Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Zu den Symptomen bei Vergiftung zählen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blutungen
  • Durchfälle

Auch der Tod durch Atemlähmung bei vollem Bewusstsein nach ein bis zwei Tagen kann möglich sein.

Diese Teile der Herbstzeitlose sind besonders giftig

Daneben enthält die Herbstzeitlose aber noch rund 20 weitere Alkaloide, darunter die giftigen Stoffe Colchicosid und Demecolsin. Die höchste Konzentration der giftigen Stoffe befindet sich in der Zwiebelknolle und den Samenschalen. Allerdings gelten alle Teile der Pflanze als extrem giftig für Menschen und Tiere. Besonders gefährlich: Die Laubblätter der Zwiebelblume, die im Frühling wachsen, werden oft mit dem beliebten und schmackhaften Bärlauch (Allium Ursinum) verwechselt! Für Sammler ist es lebensbedrohlich, die Unterschiede nicht zu kennen.

Auch die im Spätsommer geöffneten Blüten sind giftig und sollten keinesfalls berührt werden. Kinder sollten nicht in die Nähe der Blumen gelassen werden. Die tödliche Dosis des Giftstoffes Colchicin liegt bei 20 Milligramm – das entspricht etwa fünf Gramm der Samen oder fünfzig Gramm der Blätter der Pflanze.

Neben dem Tod durch Atemlähmung können die Giftstoffe auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden wie Nierenversagen, Lungenödemen, Haarausfall oder zum Koma führen. Auch beim Lagern, Trocknen und Kochen der Pflanze bleibt die giftige Wirkung bestehen.

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Unterschiede erkennen

Bärlauch wird oft mit den Blüten der Herbstzeitlose oder Maiglöckchen verwechselt. Dabei gibt es markante Merkmale, mithilfe derer Sie die gesunden von den giftigen Pflanzen leicht unterscheiden können:

Bärlauch riecht nach Knoblauch. Die Herbstzeitlose sowie die Maiglöckchen haben eher einen bitter, herben Geruch.

Bärlauch hat weiche Blätter. Ihre Oberfläche ist glänzen, die Unterseite hingegen matt. Die Blätter der Herbstzeitlosen sind schmal und glänzen sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite. Bei Maiglöckchen glänzt nur die Unterseite. Sowohl bei Maiglöckchen als auch bei der Herbstzeitlosen sind die Blätter fest.

Auch die Anzahl der Blätter kann Hilfe beim Unterschieden bieten: Bärlauch hat oft nur ein Blatt pro Stängel, Herbstzeitlose und Maiglöckchen hingegen mehrere.

Was bei einer Vergiftung zu tun ist

Besonders tückisch: Die Wirkung der Giftstoffe tritt meist erst Stunden nach der Aufnahme durch den Mund ein, sodass die Betroffenen die Erscheinungen oft nicht in einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Pflanze stellen. Bei ersten Symptomen, zu denen ein Brennen im Mund- und Rachenraum, Erbrechen, Durst und Übelkeit zählen, müssen Sie umgehend ein Krankenhaus aufsuchen.

Auch für Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch für Pferde und Rinder ist die Zwiebelblume giftig und kann tödlich sein. Ziegen sollen die Giftstoffe hingegen nichts anhaben können. Colchicin, das Gift der Herbstzeitlosen, greift in den Prozess der Zellteilung ein. Medizinisch wird es, auch in der Homöopathie, bei der Behandlung von Gicht und Rheuma verwendet.