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Lohnen sich Pennystocks?

Das Besondere an den Pennystocks ist, dass es sich um Aktien handelt, die man für wenige Pennys, bzw. Cents handeln kann. Diese Aktien stammen von Unternehmen, bei denen eine Pleite bzw. eine Insolvenz absehbar ist. Aktien, die einen Wert unter einem Euro haben, gelten in Deutschland als Pennystocks.

Wer Pennystocks kaufen möchte, der sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es sich um einen hochriskanten Handel handelt. Darum ist es empfehlenswert, beim Trading mir Pennystocks lediglich überschaubare Beträge zu investieren.

Bergen Pennystocks ihr eigenes Potenzial?

Viele Anleger gehen davon aus, dass Aktien, deren Wert bei lediglich 20 Cent liegt, ihren Wert schneller verdoppeln können als Aktien, deren Wert sich auf 20 Euro beläuft. Das allerdings ist ein Irrtum. Entsprechende Studien zeigten auf, dass abgeschlagene Aktien nicht besser laufen als höher bewertete Aktien.

Häufig ist die Entwicklung der Pennystocks eher unterdurchschnittlich. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Pennystock Aktien, die extreme Kursschwankungen notieren. Geübte Trader können hier viel Geld verdienen.

Nicht alle Pennystocks sind gleich

Aber auch bei den Pennystocks gibt es Aktien, die einen Wert unter 1 Euro haben, und dennoch stehen sie nicht automatisch für ein beinahe wertloses Unternehmen. Besonders in Ländern wie England, Australien oder auch Hong Kong notieren nämlich auch gesunde Großkonzerne in anderen Bereichen. Hierzulande werden diese Kursbereiche „Ramsch-Niveau“ bezeichnet.

Um einen besseren Eindruck zu vermitteln, muss hier zum Beispiel der Telekom-Riese Vodafone genannt werden, der an der London Stock Exchange bei 138 Pence, also gerade mal 1,38 Pfund, und somit knapp oberhalb der Pennystock-Marke liegt. Das liegt daran, weil es hier eine sehr große Anzahl von Aktien (27 Mrd.) gibt. Es handelt sich also um ein Unternehmen mit einem Marktwert von 37 Milliarden Pfund bzw. 43 Milliarden Euro.

Ein weiteres Beispiel ist das australische Unternehmen Alumina. Dieses Unternehmen ist der weltgrößte Produzent von Aluminium und Bauxit. Auch diese Aktie liegt mit 1,63 Euro etwas über der Pennystock Grenze, doch es ist noch nicht lange her, da litt das Unternehmen unter einer starken Schieflage und lag deutlich unter diesem Wert.

Nicht nur der Kurs, sondern auch die Anzahl der Aktien entscheidet den Börsenwert

Genau wie bei Vodafone, ist auch bei Alumina die hohe Aktienanzahl entscheidend. Hier liegt der Aktienwert bei über 7 Mrd. AUD. Wichtig zu wissen ist, dass das allgemeine Kursniveau von der jeweiligen Aktienkultur bzw. dem Aktienrecht des Landes abhängig ist. Hierzulande ist ein Mindestkurs von 1 Euro vorgeschrieben, doch das gilt nicht für andere Länder. Denn dort können Kapitalerhöhungen ohne Probleme auch zu Kursen von wenigen Cents durchgeführt werden. Das ist auch der Grund dafür, warum auch deutsche Aktien unter 1 Euro notieren.

Die USA fahren eine Sonderaktion

Anders als andernorts werden Aktien mit einem Kurswert unter 5 USD in den USA als Pennystocks bezeichnet. Das liegt daran, dass an einer der regulierten großen US-Börsen wie NYSE oder Nasdaq nur Unternehmen gelistet werden können, die einen Mindestkurs von 5 USD aufweisen. Darin ist auch der Grund zu sehen, warum die Aktien, die unter 5 USD liegen, häufig überwiegend am unregulierten Over-The-Counter Handel des „Pink Sheets“ gelistet und handelbar sind.

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Pink Sheets ist eine außerbörsliche Plattform der Privatbank Pink Sheets LLC für OTC. In früheren Zeiten wurden sämtliche Information über die Aktien auf rosafarbenen Zetteln festgehalten. Aus diesem Grund werden sie nun „Pink Sheets“ genannt. Hier müssen weder gesetzliche Mindestanforderungen erfüllt werden und es ist auch keine Registrierung bei der US-Wertpapierbehörde SEC notwendig.

Wer hier handelt, kauft quasi die Katze im Sack, da es keine geprüften und verlässlichen Informationen gibt.

Viele Pennystocks sind echte Pleitekandidaten

Vielen von denen an der Börse gelisteten Pennystocks sind reine „Börsenmäntel“, also nichts anderes als ein börsengelistetes Überbleibsel insolventer Aktiengesellschaften, die keine Aussicht auf eine Verbesserung haben. Auch ein Turnaround der betreffenden Firma ist hier wohl eher auszuschließen.

Oftmals wird der Börsenhandel noch Jahre nach der Pleite fortgeführt. Auf diese Weise können die Anleger, die kein Glück hatten, ihre Verluste realisieren und steuerlich absetzen. Die Börsenplätze und Banken verdienen hier weiterhin an jeder Transaktion eine Provision.

Gerade wenn viele Trader gleichzeitig auf den Aufstieg einer Aktie setzen, verzeichnen einige Pennystock Aktien immer mal wieder starke Kursausschläge. Kommt es hier zu einem moderaten Handelsvolumen, so werden weitere Trader und Investoren angelockt. So wächst die Nachfrage schlagartig nach den vermeintlichen tot geglaubten Aktien.

Dieser provozierte Kursanstieg wird in Trader-Kreisen als „Dead-Cat-Bounce“ bezeichnet. Eine recht makabre Metapher besagt, dass selbst eine tote Katze noch einmal nach oben abprallt, wenn sie aus ausreichender Höhe in die Tiefe fällt. Dieses Sprichwort kommt ursprünglich aus dem Englischen: „Even a dead cat will bounce if it is dropped from high enough!”

Mantelspekulationen als riskante Anlageform

Für risikobereite Anleger gelten vor allem die sogenannten Mantelspekulationen als die ultimative Disziplin im Pennystock Aktien Handel. Hierbei ist die Erwartung, dass bestimmte Börsenmäntel für eine Reaktivierung geeignet sind. Wenn hier die Spekulation Recht behält, dann sind Gewinne des Vielfachen des Einsatzes zu erwarten.

Allerdings besteht hier auch ein Risiko, denn es ist durchaus denkbar, dass sich der Geschäftsstatus bzw. dessen Wertlosigkeit der AG nicht verändert. Daraus kann dann resultieren, dass sich nichts an der Notierung ändert und sie aus Kostengründen eingestellt werden kann. Erfahrungsgemäß werden aus den vielen potenziellen Börsenmäntel nur wenige als tatsächlicher Mantel verwendet.

Werden sehr viele Aktien in großen Paketen von Großanlegern gehalten, kann ein Manteldeal wirklich eine Option sein. Letztlich können nur mit einer Aktienmehrheit die notwendigen Kapitalmaßnahmen beschlossen werden. Da sich Eigentümerstrukturen jedoch nach der letzten Pflichtveröffentlichung stark ändern können, ist es nicht leicht, diese herauszufinden.

Darum kaufen Anleger Pennystocks

Für den einen ist es der Nervenkitzel, für anderen jedoch die Hoffnung, dass eine Insolvenz nicht immer das Ende des Unternehmens bedeutet. Schließlich sind in einigen Fällen die Gläubiger zu einer Umschuldung bereit. Auch die Hoffnung, dass einer Liquidation aus dem Verkauf von Firmenvermögen noch etwas für die Aktionäre übrig bleibt, spielt hier mit. Auch wenn das häufig nicht funktioniert, so gibt es immer wieder Pennystock Aktien, die ins Leben zurückfinden.

Bildquelle: unsplash.com / @photoripey