Nachrichten | News und informative Beiträge

Ramelow offen für Koalition mit Wagenknecht-Partei: Neue politische Allianzen in Thüringen?

Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen, schließt eine Koalition mit der Partei BSW, die von Sahra Wagenknecht gegründet wurde, nicht aus. Er betont, dass die Linken, CDU und BSW derzeit eine klare Mehrheit gegen die AfD haben. Ramelow äußerte jedoch, dass er Wagenknecht nicht besonders schätze, kritisierte ihren Personenkult und ihre mangelnde Bereitschaft, in der Partei Veränderungen herbeizuführen. Er lobte stattdessen die Arbeit von BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf. Ramelow kritisierte auch die CDU Thüringens für ihre Ausschlusspolitik gegenüber der Linken, während sie eine Zusammenarbeit mit dem BSW offenlassen. Des Weiteren äußerte er seine Sorge darüber, wie die AfD und ihr Umfeld die demokratische Kultur untergraben. Ramelow fühlte sich zudem unfair von der Öffentlichkeit behandelt, nachdem er bei einer Veranstaltung über seine privaten Äußerungen über Angela Merkel gesprochen hatte.

Die politische Landschaft in Thüringen

Eine ungewöhnliche Koalition?

Bodo Ramelow, der Ministerpräsident Thüringens, hat kürzlich angekündigt, dass er eine Koalition mit der neu gegründeten Partei BSW nach der Landtagswahl am 1. September nicht ausschließt. Diese Entscheidung basiert auf Umfragen, die darauf hindeuten, dass eine Zusammenarbeit von Linken, CDU und BSW eine klare Mehrheit gegen die AfD hätte. Obwohl Ramelow betont, dass er persönlich keine besondere Sympathie für Sahra Wagenknecht hegt, der Gründerin der BSW, sieht er die Notwendigkeit einer politischen Zusammenarbeit, um die AfD zu bekämpfen.

Ramelow betonte: „Das heißt nicht, dass ich Frau Wagenknecht plötzlich über die Maßen schätze. Ich finde den Personenkult, den sie betreibt, sehr fragwürdig.“ Er lobte jedoch die Arbeit von Katja Wolf, der Spitzenkandidatin der BSW in Thüringen, und ermutigte sie, sich für eine wichtige Position in der Landespolitik einzusetzen.

Kritik an der Thüringer CDU

Ramelow äußerte auch Kritik an der Haltung der Thüringer CDU, die eine Zusammenarbeit mit der Linken kategorisch ablehnt, aber eine offene Tür für die BSW lässt. Er argumentiert, dass es unehrlich sei, eine Partei auszuschließen, die sich in der Vergangenheit für demokratische Werte eingesetzt hat, während die CDU selbst Mitglieder mit fragwürdiger Vergangenheit in ihren Reihen hat.

Ramelow sagte: „Es ist also lächerlich zu sagen, die Linke ist der Teufel, aber für das BSW haben wir keinen Unvereinbarkeitsbeschluss.“ Er warnte auch davor, AfD-Politikern wie Björn Höcke eine Plattform zu bieten, indem man ihnen Raum in öffentlichen Debatten einräumt.

Persönliche Einsichten und Herausforderungen

In einem ungewöhnlich offenen Moment sprach Ramelow über seine persönlichen Herausforderungen als Politiker. Er gestand, dass er bei Meetings während der Corona-Pandemie manchmal Handyspiele spielte und sich in einer informellen Diskussion abfällig über Angela Merkel äußerte. Diese Äußerungen wurden von den Medien aufgegriffen und fälschlicherweise als Anzeichen von Unprofessionalität interpretiert.

Ramelow erklärte: „Ich habe an der „Fuck-up-Night“ teilgenommen, weil ich es richtig fand, dass Politiker auch mal über ihre inneren Nöte reden. Vereinbart war, dass nicht darüber berichtet wird. Und noch während ich rede, schreibt ein Journalist ,der betrunkene Ministerpräsident‘.“ Diese Erfahrung zeigt, wie schwierig es für Politiker ist, sich zu öffnen und persönliche Schwächen zu zeigen, ohne dafür verurteilt zu werden.

Fazit

Es ist klar, dass die politische Landschaft in Thüringen vor großen Veränderungen steht. Die Bereitschaft von Bodo Ramelow, mit der BSW zusammenzuarbeiten, zeigt die Dringlichkeit, die extreme Rechte zu bekämpfen und demokratische Werte zu verteidigen. Trotz persönlicher Angriffe und Missverständnisse setzt Ramelow sich weiterhin für eine offene und ehrliche Politik ein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Allianzen in Thüringen nach der Landtagswahl entwickeln werden.

Deutschland

Ramelow offen für Koalition mit Wagenknecht-Partei: Neue politische Allianzen in Thüringen?