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Die Bedeutung einer umfassenden Gesundheitsversorgung für Geflüchtete: Warum Kosteneinsparungen kurzfristig nicht sinnvoll sind

Die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die Einschränkung der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten keine Kostenersparnis bringt. Die Verlängerung der Wartezeit auf volle Gesundheitsleistungen von Asylbewerbern von 18 auf bis zu 36 Monate führt nicht zu Einsparungen, wie es von der Unions-Fraktion geplant war. Die Änderungen im Asylbewerberleistungsgesetz haben also keinen finanziellen Nutzen, wie es erhofft war. Die Studie betont, dass eine frühzeitige Behandlung von Gesundheitsproblemen kosteneffizienter ist als die Behandlung von Notfällen. Eine mögliche Einsparung könnte durch die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge erreicht werden, wie es bereits in einigen Bundesländern der Fall ist. Diese würde nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch den Zugang zur Gesundheitsversorgung erleichtern.

DIW-Studie: Keine Kostenersparnis durch Einschränkung der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten

Die Diskussion über die Gesundheitsversorgung von Geflüchteten in Deutschland ist schon lange ein sensibles Thema. In diesem Zusammenhang wurde Ende Februar das Asylbewerberleistungsgesetz geändert, um die Gesundheitsleistungen für Asylsuchende zu beschränken. Die Unions-Fraktion erhoffte sich dadurch eine Einsparung im „dreistelligen Millionenbereich“. Doch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ergeben, dass diese Maßnahme keine Kosten einspart.

Verlängerte Wartezeiten führen nicht zu Einsparungen

Die DIW-Studie zeigt, dass die Verlängerung der Wartezeit von Asylbewerbern auf volle Gesundheitsleistungen keine finanziellen Vorteile bringt. Durch die Gesetzesänderung wird die tatsächliche Wartezeit auf eine reguläre Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge von gut einem Jahr auf knapp zwei Jahre fast verdoppelt. Studienautorin Louise Biddle betont, dass es teurer ist, Gesundheitsprobleme erst zu behandeln, wenn es sich um einen Notfall handelt. Eine frühzeitige Behandlung wäre daher sinnvoller und kostengünstiger.

Das Asylbewerberleistungsgesetz gewährt Flüchtlingen während des Asylverfahrens bis zu drei Jahre nur eingeschränkte Gesundheitsleistungen. Diese Regelung könnte dazu führen, dass viele Asylsuchende ihre Gesundheitsprobleme nicht rechtzeitig angehen und sich dann im Notfall behandeln lassen, was letztendlich höhere Kosten verursacht.

Elektronische Gesundheitskarte als Lösung?

Die DIW-Studie schlägt vor, dass Kostenersparnisse eher durch die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte erzielt werden könnten. Diese Karte gibt es bereits in sechs Bundesländern und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge erheblich. Hamburg könnte durch die Einführung der Karte jährlich etwa 1,6 Millionen Euro sparen. Andere Bundesländer sollten diesem Beispiel folgen, um eine effiziente Gesundheitsversorgung für Geflüchtete zu gewährleisten.

Die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte würde nicht nur Einsparungen bringen, sondern auch die Verwaltung vereinfachen und den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Asylsuchende erleichtern.

Fazit: Einschränkungen schaden mehr als sie nutzen

Die DIW-Studie zeigt deutlich, dass die Einschränkung der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten nicht zu Einsparungen führt, sondern im Gegenteil sogar zu höheren Kosten durch unzureichende Behandlung von Gesundheitsproblemen. Die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte könnte eine sinnvolle Alternative sein, um Kosten zu senken und eine bessere Gesundheitsversorgung für Asylsuchende zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die Politik Maßnahmen ergreift, die das Wohl der Geflüchteten im Blick haben und gleichzeitig die öffentlichen Ausgaben effizient nutzen. Deutschland

Die Bedeutung einer umfassenden Gesundheitsversorgung für Geflüchtete: Warum Kosteneinsparungen kurzfristig nicht sinnvoll sind