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Die Kontroverse um rassistische, sexistische und koloniale Dino-Namen

In einer noch nicht veröffentlichten Studie haben Forscher der Universität Erlangen untersucht, ob die Namen von Dinosauriern dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Dabei stellten sie fest, dass weniger als drei Prozent der analysierten Namen problematisch waren, da sie rassistisch, sexistisch oder in einem kolonialen Kontext benannt wurden. Insbesondere wurde kritisiert, dass viele Saurier nach deutschen Forschern benannt wurden, die in ehemaligen deutschen Kolonien tätig waren. Die Forscher schlagen vor, Dinosaurier künftig nach ihrem Aussehen zu benennen, um Stereotypen zu vermeiden. Während die Studie auf Kritik stößt und Diskussionen über die Namensgebung von ausgestorbenen Tieren auslöst, betont die Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur, dass eine nachträgliche Änderung von Namen nur unter extremen Umständen möglich sei. Trotzdem wird die Debatte über sensiblere Namensgebungen fortgesetzt.

Studie zu rassistischen Dinosauriern

Die Namensgebung von Dinosauriern sorgt für Kontroversen, wie eine bevorstehende Studie der Universität Erlangen zeigt. In der Untersuchung wurden etwa 1500 Namen von ausgestorbenen Tieren aus der Erdmittelzeit analysiert, wobei weniger als drei Prozent als problematisch eingestuft wurden. Diese Namen sollen laut Berichten der „Bild“-Zeitung rassistisch, sexistisch, kolonialistisch oder nach umstrittenen Persönlichkeiten benannt worden sein.

Koloniale Hintergründe bei der Namensgebung

Besonders kritisiert wird, dass viele Dinosaurier nach deutschen Forschern benannt wurden, die in den Jahren 1908 bis 1920 Expeditionen nach Tansania unternahmen, damals Teil von Deutsch-Ostafrika. Die Paläobiologin Emma Dunne und ihr Team bemängeln, dass einheimische Expeditionsteilnehmer nicht angemessen gewürdigt wurden. So erhielten Saurier wie der „Dicraeosaurus hermanni“ oder der „Giraffatitan brancai“ ihre Namen nach deutschen Forschern wie Werner Janensch.

Geschlechtsspezifische Endungen und Stereotypen

Die Forscher stellten zudem fest, dass eine deutliche Mehrheit der Dinosauriernamen mit geschlechtsspezifischen Endungen männlich sind. Um Stereotypen zu vermeiden, schlagen sie vor, die Tiere künftig nach ihrem Aussehen zu benennen. Ein Beispiel dafür ist der „Triceratops“, was übersetzt „Dreihörnchengesicht“ bedeutet.

Kritik an der Studie

Nicht alle sind von den Ergebnissen der Erlanger Studie begeistert. Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume äußerte sich skeptisch und bezeichnete die Debatte als überflüssig. Auch Paläontologen wie Ralph Becker und Friedemann Schrenk äußern Kritik und betonen, dass die Namensgebung von Dinosauriern den Zeitgeist widerspiegelt.

Die Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur (ICZN) sieht eine nachträgliche Umbenennung von Dinosauriern nicht vor, es sei denn, es liegen extreme Umstände vor. Regeländerungen sind derzeit nicht geplant, was auch Kritikern wie Becker entgegenkommt.

Fazit

Die Diskussion um rassistische und problematische Namensgebungen von Dinosauriern fordert eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Geschichte und Stereotypen in der Wissenschaft. Während einige die Studie als wichtigen Schritt zur Sensibilisierung für diese Themen begrüßen, sehen andere sie als überflüssig an. Es bleibt abzuwarten, wie zukünftige Namensgebungen von ausgestorbenen Tieren aussehen werden und ob eine Umbenennung tatsächlich notwendig ist. Es ist ein Thema, das weiterhin polarisieren wird.

Die Kontroverse um rassistische, sexistische und koloniale Dino-Namen