Alarmierende Ergebnisse: Antisemitismus weit verbreitet unter Studenten

Eine Studie hat ergeben, dass fast jeder fünfte Student antisemitische Tendenzen oder Einstellungen zeigt. Die Untersuchung wurde nach antisemitischen Vorfällen an deutschen Hochschulen in Auftrag gegeben und mehr als 2300 Studenten befragt. Obwohl die große Mehrheit der Befragten keine antisemitischen Haltungen zeigt, gibt es dennoch einen bedeutenden Anteil von Studierenden mit solchen Einstellungen. Darüber hinaus zeigen rund ein Drittel der jüdischen Studierenden Diskriminierungserfahrungen an der Hochschule. Die Studie ergab auch, dass etwa 71 Prozent der Studenten den Hamas-Terrorakt gegen Israel verurteilten, während 12 Prozent den Angriff als Teil des legitimen Befreiungskampfes der Palästinenser ansahen. Die Ergebnisse rufen nach Konsequenzen, wie einer stärkeren Handlung gegen Diskriminierung und verstärkter Zivilcourage von Studierenden.
# Studie zeigt antisemitische Tendenzen bei fast jedem fünften Studenten

## Antisemitismus an deutschen Universitäten

Nach dem jüngsten Terrorüberfall der Hamas in Israel gab es auch in Deutschland vermehrt antisemitische Vorfälle, insbesondere an Universitäten. Besonders die Freie Universität (FU) in Berlin stand hierbei immer wieder im Fokus. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass antisemitische Einstellungen auch unter deutschen Studierenden kein seltenes Phänomen sind.

### Studienergebnisse im Detail

Laut der Studie, die mehr als 2300 Studentinnen und Studenten befragte, sind antisemitische Einstellungen bei der großen Mehrheit der Studierenden nicht verbreitet. Dennoch zeigte fast jeder fünfte Hochschüler gewisse antisemitische Tendenzen oder eine Tendenz dazu. Das Bundesforschungsministerium hatte die Studie nach den Anschlägen der Hamas in Israel in Auftrag gegeben.

Die Befragung untersuchte, wie verbreitet antisemitische Einstellungen generell sind, wie die Studierenden zum Hamas-Terrorangriff und dem Krieg in Gaza stehen und inwieweit Diskriminierung erlebt oder beobachtet wurde. Interessanterweise haben etwa ein Drittel der jüdischen Studierenden selbst Diskriminierung erlebt, während mehr als die Hälfte Diskriminierung an der Hochschule beobachtet haben.

### Erkenntnisse und Reaktionen

Die Studie ergab, dass 71 Prozent der befragten Studierenden den Hamas-Terrorakt als verabscheuenswürdig einstuften, während 12 Prozent angaben, dass der Angriff Teil des legitimen Befreiungskampfes der Palästinenser sei. Etwa zehn Prozent der Befragten zeigten mögliche Anzeichen für eine Radikalisierung, welche durch symbolische Aktionen gegen Israel ausgelöst werden könnte.

Der Bielefelder Gewalt- und Konfliktforscher Andreas Zick wies darauf hin, dass Studierende, die im deutschen Bildungssystem aufgewachsen sind, weniger antisemitisch geneigt sind als jene, die keine Bildung in Deutschland erhalten haben. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger forderte Konsequenzen und appellierte an die Hochschulleitungen, rigoros gegen Diskriminierung vorzugehen. Sie rief auch nicht-jüdische Studierende dazu auf, Zivilcourage zu zeigen und sich gegen Antisemitismus zu positionieren.

### Fazit

Die Studienergebnisse zeigen, dass zwar die große Mehrheit der Studierenden antisemitische Einstellungen ablehnt, dennoch gibt es bei fast jedem fünften Studierenden in Deutschland gewisse antisemitische Tendenzen. Es ist wichtig, dass Hochschulen und Studierende aktiv gegen Antisemitismus vorgehen und für eine tolerante und respektvolle Studienumgebung sorgen. Indem diese Problematik ernst genommen und angegangen wird, kann eine positive Veränderung herbeigeführt werden.

Quelle: [Welt – Deutschland Vorfälle an Unis](https://www.welt.de/politik/deutschland/)

Mit einer klaren Haltung gegen Antisemitismus können wir gemeinsam für eine bessere Zukunft sorgen.

Alarmierende Ergebnisse: Antisemitismus weit verbreitet unter Studenten