Die stille Krise: Über 14 Millionen Menschen in Deutschland in Armut

Laut dem Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands lebten im Jahr 2022 mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland in Armut, darunter etwa drei Millionen Kinder. Obwohl die Armutsquote minimal auf 16,8 Prozent zurückgegangen ist, stieg die absolute Zahl der von Armut betroffenen Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Menschen mit schlechten Bildungsabschlüssen und ausländischen Staatsbürgerschaften.

Der Bericht verdeutlicht zudem, dass Deutschland regional stark unterschiedliche Armutsquoten aufweist. Während einige Länder wie Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg vergleichsweise niedrige Armutsquoten haben, sind im Ruhrgebiet und in Bremen überdurchschnittlich viele Menschen arm. Der Paritätische Gesamtverband fordert die Bundesregierung auf, entschlossene Maßnahmen gegen Armut zu ergreifen, darunter die Anhebung des Mindestlohns, den Ausbau der Kinderbetreuung und eine wirksame Kindergrundsicherung. Sozialverbände und die Linkspartei sehen den Armutsbericht als Warnsignal und fordern eine wirksame Bekämpfung von Kinderarmut.

Armut in Deutschland: Mehr als 14 Millionen Menschen betroffen

Die aktuelle Lage

Laut dem Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands ist die Zahl der von Armut betroffenen Menschen in Deutschland im Jahr 2022 auf 14,2 Millionen gestiegen. Dies bedeutet einen minimalen Rückgang auf 16,8 Prozent, aber die absolute Zahl ist um 100.000 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Kinderarmut, die auf einen Rekordwert von knapp 22 Prozent gestiegen ist. Alleinerziehende sind besonders stark betroffen, mit einer Armutsquote von 43,2 Prozent.

Regionale Unterschiede

Deutschland ist laut dem Paritätischen Gesamtverband „dreigeteilt“ in Bezug auf die Armutsquote. Während in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg die Armutsquoten recht gering sind, kämpfen das Ruhrgebiet, Bremen und Sachsen-Anhalt mit überdurchschnittlich hoher Armut. Das Ruhrgebiet wird sogar als die „Problemregion“ Deutschlands bezeichnet.

Maßnahmen gegen Armut

Der Paritätische Gesamtverband fordert die Bundesregierung zu entschlossenen Maßnahmen gegen Armut auf. Dazu gehören die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro, der Ausbau der Kinderbetreuung, eine Kindergrundsicherung, die Einführung eines Klimagelds und eine solidarische Pflegeversicherung. Die Einführung eines Moratoriums für Sozialleistungen wird als kontraproduktiv angesehen und könnte Deutschland weiter spalten.

Reaktionen der Politik und Sozialverbände

Die Reaktionen der Politik und Sozialverbände auf den neuen Armutsbericht sind besorgt. Die Linkspartei bezeichnet den Bericht als „unüberhörbares Warnsignal“ und fordert eine Kindergrundsicherung. Der Deutsche Kinderhilfswerk betont die Notwendigkeit, die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Save the Children fordert ein Ende der Kinderarmut und bessere Chancen für benachteiligte Kinder.

Fazit

Die Armut in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau, trotz minimaler statistischer Verbesserungen. Die drastischen regionalen Unterschiede zeigen die Notwendigkeit von gezielten Maßnahmen, um die Armut zu bekämpfen und die soziale Ungleichheit zu verringern. Es ist wichtig, dass die Bundesregierung und die Politik entschlossene Schritte unternehmen, um den betroffenen Menschen zu helfen und die Chancen für alle Bürger zu verbessern.

Quelle: Welt.de

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